Was unterscheidet Coaching von einer Therapie

Was unterscheidet Coaching von einer Therapie

Petra Schulze-Ganseforth

7. Dezember 2023

Warum ist Coaching das Mittel der Wahl bei Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, diffuser Angst oder Stress?

Es handelt sich hierbei um Themen des Allgemeinbefindens und nicht um Krankheiten, die einer Heilbehandlung bedürfen. Es sind Themen der Lebensbewältigung, die aus Sicht von Krankenkassen keinen „Krankheitswert“ haben. Wer erschöpft, bedrückt, verstimmt, lustlos, traurig, freudlos, frustriert, verbittert oder ängstlich ist, ist deshalb nicht gleich krank.

»Die Abgrenzung von „Krankheit“ einerseits und „Leidenszuständen“ andererseits, seien es Beschwerden oder Belastungen, ist eine zunehmend wichtige Aufgabe der Medizin. Es ist für einen Menschen ebenso wichtig, dass eine Erkrankung erkannt und adäquat behandelt wird, wie auch, dass lebensübliche alltägliche Beschwerden als „gesunde Erlebenszustände“ benannt werden. Wer zum Beispiel Ehestreitigkeiten hat, durch eine Prüfung fällt oder ein Ziel nicht erreicht, wird in der Regel leiden, trotzdem ist er oder sie gesund. Die Frage ist, wann von „gesundem Leiden“ und wann von „Krankheit“ auszugehen ist.«, Dtsch Arztebl 2013; 110(3): A 70–2.

Wenn es darum geht, die Lebensqualität, das Leistungsvermögen oder die Entscheidungsfähigkeit zu verbessern, handelt es sich um Interventionen mit dem Ziel, den Herausforderung des Lebens besser und erfolgreicher zu begegnen. Genau darum geht es im Coaching. Die Frage, ob es sich bei einer Intervention um eine Therapie oder um Coaching handelt, ergibt sich aus dem Ziel der Maßnahme. Coaching zielt auf alle Themen, die „nur“ das Allgemeinbefinden des Menschen beeinträchtigen und deshalb keiner Heilbehandlung bedürfen. Coaching kann aber auch in Anspruch genommen werden, um Stress zu reduzieren und um die damit verbundenen Krankheitssymptome wie Schlaflosigkeit oder Rückenschmerzen abzumildern.

Durch Coaching die subjektive Lebensqualität erkrankter Menschen erhöhen, ihren Stress reduzieren und positive Emotionen wecken, um so den Schlaf zu verbessern, für eine bessere Durchblutung zu sorgen und das Denken positiv zu beeinflussen – auch in solchen Fällen soll Coaching nicht heilen, sondern es soll das Allgemeinbefinden verbessern und dadurch den Heilungsprozess fördern. Wichtig ist gerade in solchen Fällen, dass der Coachingklient sich bewusst ist und vom Coach darüber ausdrücklich aufgeklärt wird, dass und warum Coaching keine Heilbehandlung ist und auch keine Heilbehandlung ersetzen soll.

Coaching ist hervorragend geeignet, sich neu zu orientieren, die eigenen Leistungen zu steigern, Blockaden abzubauen, Stress und Angst zu reduzieren, den beruflichen Erfolg zu verbessern und eine Balance zwischen beruflichen und privaten Lebensinhalten zu finden.

Denn nach einem Zitat von Carol Kaufman, Institute of Coaching in Harvard:

„Therapie folgt dem Weg Deiner Tränen – Coaching folgt dem Weg Deiner Träume“