Prävention gegen psychische Erkrankungen

Petra Schulze-Ganseforth

1. November 2021

Psychische Erkrankungen gehören laut Gesundheitsreport 2018 der Techniker Krankenkasse zu den häufigsten Krankschreibungen in Deutschland. Bis zu 30 Prozent der europäischen Bevölkerung leiden an stressbedingten psychischen Erkrankungen. Stressprävention wird deshalb zunehmend zum Top-Thema im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Im Mittelpunkt stehen dabei Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz, also der persönlichen Fähigkeit extreme psychische oder physische Belastungen und Krisen zu bewältigen. Resilienz-Training und Resilienz-Seminare stehen ganz oben auf der Agenda der Antistress-Maßnahmen.

Dieser Ansatz greift zu kurz! Es muss zunächst und primär darum gehen, Stress zu reduzieren und nur
dann – also, wenn und soweit dies nicht möglich ist – Stressresistenz zu „trainieren“ und
gesundheitliche Stressprävention zu betreiben. Diese und nur diese Schrittfolge gebietet schon das
Arbeitsschutzgesetz, das den Arbeitgebern auferlegt, die von den Arbeitsplätzen ausgehende
psychische Gefährdung zu beurteilen und zu reduzieren.

Jeder hat seine eigenen Strategien, mit Stress und übermäßigen Belastungen umzugehen. In der
Psychologie werden diese individuellen Bewältigungsstrategien Coping genannt. Die einen stellen
sich der Situation und kämpfen dagegen an, die anderen ergreifen die Flucht, ziehen sich zurück oder
verdrängen die Probleme und wieder andere setzen sich damit auseinander und suchen nach
Kompromissen. Es geht also darum, durch selbstbestimmte Schritte die Belastungssituation als
solche zu verändern (problemorientiertes Coping) und die negativen Gefühle, die durch die Belastung
entstanden sind, zu regulieren (emotionsorientiertes Coping).

Deshalb vermittle ich meinen Klienten in meinem Stress-Coaching die Überzeugung, auch schwierige
Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können (Selbstwirksamkeit) und
durch lösungs- und ressourcenorientiertes Denken und Arbeiten Veränderungsprozesse einzuleiten.
Eine häufige Ursache von Stress ist der vergebliche Versuch, allem aus dem Weg zu gehen, was zu
Stress, Ängsten und Enttäuschungen geführt hat und wieder dazu führen könnte. Diese
Vermeidungsstrategie führt dazu, dass die Betroffenen unter ihren Möglichkeiten bleiben. Mein
Coaching hilft ihnen offensiv, innerlich ruhig, energievoll, umsichtig und konfliktstark mit
Stresssituationen umzugehen und ihre Ziele zu verfolgen.

»Die Dinge, die mir früher Angst gemacht haben, kann ich jetzt einordnen – sie haben mich nicht
mehr im Griff. Dieser Fortschritt war in weniger als vier Wochen erreicht«
schrieb mir dazu eine
Klientin K.W.

Persönlichkeit, erlerntes Verhalten und eigene Handlungsoptionen zur Stressbewältigung in
Verbindung mit der emotionalen Bedeutung von Angst, Zuversicht und Freude bilden einen roten
Faden, über den Sie hier in lockerer Folge Beiträge von mir lesen können.